Gerüstbau für den Kulturerhalt

Wolfenbüttel schafft es wie kaum eine zweite deutsche Stadt, ihre historischen Bauwerke zum Wohle der Bewohner und Besucher zu erhalten. Die wundervollen Grachten, die einst den Stadtkern durchzogen, sind noch heute zu erkennen und von alten, zum Teil hölzernen Brücken überbaut. Damit diese Kulturschätze auch in Zukunft zu bewundern sind, leistet der Gerüstbau seinen wertvollen Beitrag. Zuletzt bei der pittoresken, überdachten Holzbrücke an der Jägerstraße.

Gerüstbau an der Jägerstraße

Zwischen Jägerstraße und Schleusenstraße gelegen, stellt die eindrucksvolle Holzkonstruktion über der Oker heute mehr eine touristische Attraktion dar, als dass sie Schleusenwärtern und Landwirten zum Überqueren des Flusses dient. Experten sehen in ihr noch immer eine Glanzleistung der Ingenieurskunst. Die wohldurchdachte Konstruktion mit schützendem Dach hat die Jahrhunderte in gutem Zustand überstanden. Ewig hält aber auch sie nicht dem Zahn der Zeit stand.

2018 war die Zeit gekommen, dass die Brücke unter der erdrückenden Last der vergangenen Jahrzehnte ihre Alterserscheinungen nicht mehr verbergen konnte. Die Verantwortlichen aus Wolfenbüttel entschlossen sich, die Schäden zu evaluieren und über eine Sanierung nachzudenken. Hier kamen wir als Fachleute für den Gerüstbau ins Spiel, die den Brückenstatikern Zugang zum alternden Bauwerk verschafften.

Dabei hatte der Gerüstbau vor allem das Ziel, schwer erreichbare Teile der Brücke für die Kontrolle zugänglich zu machen. Da tragende Teile der Holzbrücke vor allem an der Unterseite lagen, lösten wir das Problem mit einem Hängegerüst, welches den Statikern eine flächenhafte Arbeitsbühne oberhalb des Wassers bot.

Das Gerüst der Wahl

Für den Gerüstbau wählten wir ein hängendes Gerüst, um damit von den unterschiedlichen Wasserhöhen der Oker unabhängig zu sein. Das war nötig, da unterhalb der historischen Holzbrücke ein Stauwerk die Wassermassen in zwei unterschiedliche Pegel teilte.

Zum Einsatz brachten wir ein Ischebeckträger Gerüst, das mit Holzbohlen eine rund 100 m² große Arbeitsbühne dicht über dem rauschenden Fluss aufspannte. Mehr als genug Raum, um den aufmerksamen Brückenstatikern Bewegungsfreiheit beim Inspizieren der Holzkonstruktion zu geben.

Ein weiterer Vorteil war, dass wir durch diese Herangehensweise den gesamten Aufbau innerhalb von nur zwei Tagen realisierten. Der zügige Gerüstbau erlaubte den Sanierungsfachleuten, ihre Arbeit schon Mitte März 2018 aufzunehmen.

Die Herausforderungen

Kein Gerüstbau gleicht dem nächsten. So blieb die Wahl der einzusetzenden Plattform nicht die einzige Herausforderung, die unsere Gerüstbau-Profis bei ihrem Aufbau überwinden mussten. Von der Wasserseite aus war nur eine Seite zu befahren. Sämtliche Arbeiten mussten daher von dieser einen Seite aus erfolgen.

Das Gleiche galt für das nötige Material, das wir an der Brücke montierten. Auch dieses musste allein über die zugängliche Seite herangeschafft werden. Teamwork und Muskelkraft verwandelte das vermeintliche Problem in eine sportliche Herausforderung, die wir in kürzester Zeit erfolgreich hinter uns brachten.

Wieder einmal bewies sich, wie effektiv ein Team aus gut zusammenarbeitenden Fachleuten die gestellten Aufgaben lösen.

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